Kroatien/Kvarner
Kvarner - RENAISSANCE DER RIVIERAS Opatija & Crikvenica
18.01.2023
In der Kaiserzeit waren die Kvarner „Curorte“ echte Hotspots für Betuchte. Nur dort verschmolz die Kaum berührte Schönheit von Meer und Land so perfekt mit der Heilwirkung von Luft und Wasser. „Wellness und Detox“ wurden an dieser Küste bereits gelebt, als es die Bezeichnungen noch gar nicht gab.
Man könnte durchaus geschmeichelt sein von all den Attributen und Vergleichen, mit denen Opatija, das frühere Abbazia, bereits bedacht wurde. „Brighton im Sommer, Cannes im Winter“ oder das „Bad Ischl der Adria“ war im ausklingenden 19. Jahrhundert in Artikeln und Büchern zu lesen. Wie gesagt: Man könnte geschmeichelt sein, muss aber nicht. Denn das ehemalige Fischerdorf an der kroatischen Riviera am Fuß des Učka-Gebirges erhielt seine Starthilfe auf dem Weg zum weltbekannten „Curort“ zwar aus der k.u.k.-Monarchie, entwickelte sich aber längst zur selbstbestimmten Marke. Oder schöner und wohl auch passender formuliert: Opatija hat seine eigene, sehr spezifische Seele.
VON „BLUTARM“ BIS LONG COVID
Das unverwechselbare Mikroklima in der Kvarner Bucht, diese einzigartige Symbiose aus den Meersalz-Aerosolen und frischer Bergluft, aus Sonne und der Kraft heilender Kräuter, war schon früh ein Anziehungspunkt für Menschen auf der Suche nach Ruhe und Linderung diverser Leiden. Eine der ersten „Kur-Touristinnen“ war Kaiserin Maria Anna, die schon 1860 nach Abbazia reiste, um Erholung zu finden.
Macht man einen Zeitsprung in die Gegenwart, kommt es auch nicht überraschend, dass heute zunehmend Menschen, die unter Long-Covid-Symptomen wie Müdigkeit, Atemnot, Muskel- oder Gelenksschmerzen leiden, hier Linderung suchen und auch finden.
Die Terme Selce in Crikvenica sowie das Thalassotherapia Zentrum in Opatija bieten beispielsweise spezielle Packages zu POST-COVID an. Nähre Informationen entnehmen Sie dem aktuellen Kvarner Magazin auf Seite 12. https://www.reise-magazine.com/de/magazine/kvarner-magazin
WELLNESS UND ENTSCHLEUNIGUNG
Es war die hohe Kunst des kultivierten Müßiggangs in einer unbeschreiblich schönen Umgebung von türkisblauem Meer, blühenden Kamelien und Akazien und einem Klima, das dem Körper einfach guttat, die die erlauchte Gesellschaft in der frühen Blütezeit des Kurortes um die Jahrhundertwende in den Bann zog. Heute würde man dazu wohl Wellness und Entschleunigung sagen, damals beschrieb man in blumigen Worten schlicht umfassendes Wohlbefinden.
Johannes Sachslehner fand in seinem Buch „Abbazia. K. u. k. Sehnsuchtsort an der Adria“ treffende Worte: „Nirgendwo sonst fühlen sich die Kranken gesünder und die Einsamen glücklicher. Es ist ein Schweben in Genuss und Glück und Leichtsinn vor prachtvoller Kulisse und in herrlichen Dekorationen.“
Gründlich abgestaubt und mit anderen Attributen versehen haben. Wellness, Relax oder Detox sind die neuen Begriffe, und Augustinović bestätigt: „Da ist eine Generation mit anderen Werten entstanden. Diese Menschen müssen nicht ständig von außen unterhalten werden, sondern können sehr gut einfach mit sich sein.“
GESUNDHEITSZENTREN UND KULINARIK
Das haben Opatija und Crikvenica in all ihrer Unterschiedlichkeit definitiv gemeinsam: Gesundheit hat auch mit der Fähigkeit zu genießen zu tun. Die Möglichkeiten dafür sind entlang der Kvarner Bucht in großem Ausmaß gegeben. Und das fängt halt schon damit an, dass hier bereits das Atmen eine ganz andere Qualität hat als anderswo.